Leben in Bayreuth

„P&E – das sieht ja richtig gut aus! Aber wo ist das? Bayreuth? Das ist doch finsterste oberfränkische Provinz – schlechte Verkehrsanbindungen, Kleinstadtmief, nichts los außer den Wagner-Festspielen. Puh! Und da soll ich meine Studienzeit verbringen? Nein, lieber nicht. Da gehe ich lieber nach Amsterdam, Hamburg, Berlin, in eine offene Metropole, in der das Leben spielt.“

So oder so ähnlich denken viele, die sich für P&E interessieren, aber zum Studium dann doch lieber woanders hingehen. Das Programm überzeugt, aber die höchste Hürde bildet die Stadt.

Bedenken dieser Art sind durchaus nicht unverständlich, aber die studentische Lebenserfahrung zeigt tatsächlich ein anderes Bild, und dieses Bild wollen wir Ihnen hier durch ein paar Zeugnisse aus erster Hand vermitteln:

Bernhard Gröneveld (Jahrgang 2024)

Mittlerweile studiere ich seit fast einem Jahr P&E in Bayreuth und kann sagen: Das Leben hier ist genau das Richtige für die ersten Studienerfahrungen. Besonders schätze ich die kurzen Wege im Alltag und die Gemeinschaft, die dadurch entsteht. Schon früh begegnet man überall bekannten Gesichtern, was schnell ein heimeliges Gefühl vermittelt. Und wenn man doch einmal Abstand braucht, findet man zahlreiche Rückzugsorte. Gleichzeitig sorgt die Nähe dafür, dass befreundete WGs, Cafés, der Campus und Bars in wenigen Minuten erreichbar sind und vieles sehr spontan abläuft.

Ein weiterer Pluspunkt ist der entspannte Wohnungsmarkt. Gerade im Vergleich zu größeren Städten findet man hier schöne WG-Zimmer zu fairen Preisen und die endlose Wohnungssuche bleibt einem erspart.

Im Sommer locken zahlreiche Veranstaltungen, die dazu einladen, den Uni-Alltag für eine Weile hinter sich zu lassen. Sobald die Klausurenphase einen dann wieder an die Uni bindet, bietet der grünste Campus Deutschlands den idealen Ausgleich.

Im Winter empfehle ich einen Rundgang durch die verschiedenen Gewächshäuser im Botanischen Garten auf dem Campus. In der kalten Jahreszeit verbringe ich außerdem viel Zeit in den WGs bei gemeinsamen Kochabenden oder Partys.

Julia Joiko (Jahrgang 2022)

Was Bayreuth für Studierende besonders macht, ist die unglaubliche Vielfalt an Initiativen und Projekten. Egal ob man Lust hat, eine eigene Partyreihe zu starten, eine Lesung zu organisieren oder sich kulturell oder politisch einzubringen - hier gibt es dafür nicht nur Raum, sondern auch Unterstützung. Bayreuth ist überschaubar genug, dass man mit den richtigen Leuten schnell in Kontakt kommt, und gleichzeitig groß genug, dass aus einer spontanen Idee tatsächlich etwas entstehen kann.

Studierende gründen Technokollektive, veranstalten Festivals, organisieren Nachhaltigkeitsprojekte oder bringen neue Hochschulgruppen auf die Beine. Wer sich ausprobieren möchte, findet hier genau das richtige Umfeld: kurze Wege, offene Mitstudierende und eine Atmosphäre, in der Eigeninitiative geschätzt wird.

Gerade weil Bayreuth keine riesige Metropole ist, hat man die Chance, Dinge nicht nur zu konsumieren, sondern selbst mitzugestalten. Das Ergebnis ist ein vielfältiges studentisches Leben, das von unten wächst und in dem jede*r seinen Platz finden kann.

David Schaklewski (Jahrgang 2022)

Wenn ich an Bayreuth denke, denke ich zuerst an die vielen WGs, die sind ein bisschen das Herz der Stadt. Anders als in den meisten Großstädten mit großen Techno Clubs (ein paar gibt es hier natürlich auch), wird in Bayreuth vor allem in den WGs gefeiert. Fast immer wird irgendwo ein DJ-Pult aufgebaut und die ganze Nacht aufgelegt, manchmal gibt es sogar kleine Konzerte. Überall kennt man jemanden, wird vom Ende des Flurs gegrüßt und vermutlich gleich auf die nächste Hausparty oder zu einem selbst organisierten Flohmarkt im nächsten Innenhof eingeladen.

Aber es geht nicht nur ums Feiern. Wer Lust auf Kultur hat, findet immer wieder richtig gute Indie-Konzerte oder verbringt Abende im Kulturkino. Wenn du dich ein bisschen danach umschaust, findest auch hier und da Theateraufführungen oder Ausstellungen. Alle, die sich trotzdem noch nach ein bisschen Großstadt sehnen, fahren entspannt in einer Stunde nach Nürnberg. Im Endeffekt kommt man aber meistens gar nicht dazu, da in Bayreuth meistens auch genug los ist.

Das Schöne ist, dass die Kultur hier oft von den Studis selbst lebt. Es gibt viele kleine Initiativen, Ideen und Veranstaltungen, die spontan entstehen und die Stadt beleben. Langweilig wird es so eigentlich nie, und wenn doch, dann zumindest in toller Gesellschaft.

Jana Hindelang (Jahrgang 2022)

In Bayreuth ist immer etwas los. Veranstaltungen im Glashaus, WG-Partys oder Initiativen wie Technokollektive, Flohmärkte oder Open-Air-Feste sorgen für ein lebendiges Kultur- und Nachtleben, das man in einer kleinen Stadt gar nicht unbedingt erwarten würde. Vieles davon ist auch direkt von Studierenden für Studierende organisiert. Dabei lernt man schnell viele Leute kennen und baut sich leicht einen großen Freundeskreis auf.

Auch die Umgebung ist ein echter Gewinn: Die Fränkische Schweiz und das Fichtelgebirge liegen direkt vor der Tür und laden zum Wandern, Klettern oder einfach zum Abschalten ein. Besonders im Sommer ist es schön, nach einer Lernphase in der Bibliothek aufs Rad zu steigen und ins Grüne zu fahren.

Für mich ist Bayreuth der perfekte Mix aus überschaubarer, persönlicher Studienstadt mit kurzen Wegen, einer aktiven Studierendenszene und der Nähe zur Natur. Am Ende ist ein Ort aber immer nur so gut wie die Menschen, die man dort trifft und gerade in Bayreuth macht genau das den Unterschied.

Emma Kreipl (Jahrgang 2020)

Bayreuth macht es einem leicht, anzukommen. Die Wege zu Uni oder Freunden sind nie weit. Und auch wenn es ein kleines Städtchen ist, kann man immer wieder neue Gässchen und urige Orte entdecken! Außerdem ist man schnell im Grünen, in der Stadt und außerhalb. Und wer ganz viel Glück hat, kann in den Auen rund um Bayreuth auch mal einen Biber entdecken!